Nachlese 2022

Das Konzert war "der Hammer"! Fabelhafte Stimmen, lupenreiner Satzgesang, verzwickte und verzaubernde Arrangements, hochvirtuose Gitarrenbegleitung mit Soloeinlagen, die an so manchen Schabernack erinnerten. Das sind nur einige Attribute, die mir nach dem Konzert der 3 überaus sympatischen Künstlern in den Sinn kamen.

Allen voran, Melanie Mau, die mit ihrer Stimme jedem Song so viel Ausdruck, Dynamik und Virtuosität sowohl einhauchte als auch "röhrenhafte" Farbigkeit erzeugte. Daneben saß der an der Gitarre zweifellos als "Ausnahmekünstler" geltende Martin Schnella. Von rockigsten Riffs bis zu filigransten Flageolets gab es nichts, was Martin Schnella nicht seinem Instrument in müheloser Leichtigkeit entlocken konnte, immer fein abgestimmt mit den kunstvoll geschmiedeten Arrangements. Mattias Ruck, der ursprünglich sponatan das Duo als Gastmusiker begleiten sollte, fügte diesem Abend dann noch eine weitere musikalische Facette hinzu. Mit harmonischer Finesse versah er den ohnehin schon ausgefeilten Satzgesang des Duos etwas Besonderes. Seine Bodypercussion-Einlagen erzeugten im Gesamtklangbild oft das rhythmische I-Tüpfelchen.

So überzeugend und inspirierend die künstlerische Darbietung auch war, so beeindruckend gestalteten die Künstler ihr Abendrepertoire. Zuweilen fühlte es sich an, als hätten die Drei ihre Stücke aus einer ganz anderen Welt geholt. Ein guter Anteil ihrer Songs stammten aus den 70er und 80er Jahnen und waren dereinst mit Gruppe wie Genesis, Yes, Kansas und Kate Bush untrennbar verbunden. Nur durch die musikalische Bearbeitung und Adaption auf eine Gitarre und Satzgesang gelang es Melanie Mau, Martin Schnella und Matthias Ruck sich diese Titel zueigen zu machen und das Publikum auf eine Zeitreise mitzunehmen und gleichzeitig mit ihren eigenen Auffassungen dieser Songs schwer zu beeindrucken. Und dabei gelang den Dreien sogar das Kunststück ursprünglich im Metal-Rock beheimatete Songs filigran und "unplugged" zu Gehör zu bringen. Als wäre all dies nicht schon genug, bot der Abend dann auch noch Selbstkomponiertes und -getextes, wobei Sagen aus Island und die Geschichte vom Kaiser Barbarossa im Kyffhäuser ein Rolle spielen sollte.

Hier findet ihr Eindrücke und die Highlight der Konzerte der Saison.